Pflicht ab 2026 So bereiten Sie sich auf Gehaltsangaben in Stellenanzeigen in Frankreich vor
Gehaltsangaben in Stellenanzeigen? Ein Thema, das oft kontroverse Diskussionen auslöst. Während Bewerber·innen klare Informationen erwarten, zögern viele Unternehmen, diese Transparenz zu bieten. Doch die Zeit drängt: Ab 2026 wird die Angabe des Gehalts in Stellenanzeigen EU-weit verpflichtend. Unternehmen in Frankreich haben jetzt die Chance, sich frühzeitig auf diese Veränderung vorzubereiten und dabei entscheidende Vorteile zu nutzen. Warum warten? Transparenz schafft Vertrauen – und die besten Talente.
2. Sie gehen auf die Bedürfnisse der Kandidat·innen ein
3. Sie sorgen für einen Vor-Filter & reduzieren internen Aufwand
4. Flexibilität bleibt gewährleistet
5. Nutzung moderner Technologien zur Gehaltsangabe
6. Sie machen Ihr Recruiting zukunftsfit
Gehaltsangaben in Stellenanzeigen werden ab 2026 EU-weit verpflichtend, doch schon heute gibt es viele Argumente, frühzeitig auf Transparenz zu setzen.
" Bewerber·innen erwarten klare Informationen, und Unternehmen profitieren von effizienteren Prozessen. "
Adélaïde Sapelier
Recruiter
Eurojob-Consulting
In Frankreich steigt der Druck durch den Fachkräftemangel, und eine klare Kommunikation wird immer wichtiger.
Besonders vorteilhaft ist die Transparenz für Unternehmen, die international rekrutieren. Bewerbungen aus dem Ausland, z. B. aus Deutschland, profitieren von klaren Gehaltsinformationen, da diese die Attraktivität der Stellenangebote erhöhen. Die EU-Richtlinie von 2026 zielt darauf ab, Fairness und Vergleichbarkeit im Arbeitsmarkt zu fördern. Arbeitgeber sollten diese Entwicklung nicht als Bürde, sondern als Chance sehen, um die besten Talente zu gewinnen.
Welche Gründe sprechen konkret für Gehaltsangaben? Neben einer verbesserten Candidate Experience und klareren Erwartungen hilft diese Praxis, unnötige Bewerbungsschritte zu vermeiden und bietet neue Möglichkeiten für technologiegestütztes Recruiting.
Laut einer forsa-Studie im Auftrag von XING wünschen sich 90 % der Job-Suchenden Gehaltsangaben in Stellenanzeigen. Besonders in Frankreich, wo Bewerbungen oft mit langen Motivationsschreiben und detaillierten Unterlagen einhergehen, sparen klare Gehaltsinformationen Zeit und fördern die Attraktivität des Angebots.
Das Fehlen von Gehaltsangaben kann potenzielle Bewerber·innen abschrecken. Talente überfliegen Anzeigen auf der Suche nach relevanten Informationen. Sind wichtige Details wie das Gehalt unklar, springen viele frühzeitig ab. Damit verliert das Unternehmen potenziell qualifizierte Kandidat·innen.
Eine klare Angabe des Gehalts schafft also nicht nur Vertrauen, sondern verbessert auch die Wahrnehmung des Arbeitgebers als transparent und fair. In einem stark umkämpften Arbeitsmarkt ist dies ein entscheidender Vorteil.
Die Angabe eines Gehalts oder einer Gehaltsspanne ermöglicht es Bewerber·innen, frühzeitig zu entscheiden, ob eine Position für sie infrage kommt. Dies führt zu weniger ungeeigneten Bewerbungen und reduziert den internen Aufwand bei der Vorauswahl.
Ohne diese Transparenz kann es passieren, dass ein Bewerbungsprozess erst im finalen Schritt scheitert, wenn die Gehaltsvorstellungen auseinandergehen. Dies führt zu verschwendeten Ressourcen auf beiden Seiten. Durch eine klare Kommunikation im Vorfeld lässt sich dieser Aufwand vermeiden.
Die Einführung von Gehaltsangaben schafft so nicht nur Klarheit, sondern auch Effizienz. Unternehmen können sich auf passende Bewerber·innen konzentrieren, die mit den angebotenen Bedingungen einverstanden sind.
Ein häufiges Argument gegen Gehaltsangaben lautet, dass Unternehmen Flexibilität in der Verhandlungsführung verlieren. Doch das muss nicht der Fall sein. Mit der Angabe von Gehaltsbändern können Arbeitgeber einerseits Klarheit schaffen und andererseits Raum für individuelle Verhandlungen lassen.
Gehaltsbänder bieten den Vorteil, dass Talente von Anfang an eine Orientierung haben, während Arbeitgeber trotzdem die Möglichkeit haben, Top-Kandidaten je nach Qualifikation ein höheres Angebot zu machen.
Ein Beispiel: Eine Anzeige könnte ein Jahresgehalt von „50.000–60.000 Euro“ angeben. Dabei können Unternehmen kommunizieren, dass das obere Ende des Spektrums an spezifische Qualifikationen oder Erfahrungen gebunden ist. So bleibt Flexibilität erhalten, ohne die Transparenz zu gefährden.
Plattformen wie XING oder LinkedIn ermöglichen es Unternehmen, Gehaltsbänder prominent in Stellenanzeigen zu integrieren. Mit Funktionen wie „bis zu XX % mehr Gehalt im Vergleich zu Ihrer aktuellen Position“ wird Bewerber·innen schnell klar, ob eine Position attraktiv ist.
Neue Technologien wie die KI-basierte Smart Search helfen dabei, Gehaltsvorstellungen in den Suchprozess einzubeziehen. Diese innovativen Ansätze fördern nicht nur die Zufriedenheit der Bewerber·innen, sondern auch die Effizienz der Personalsuche.
Für Unternehmen, die international rekrutieren, bietet sich hier eine zusätzliche Chance: Dank solcher Technologien können sie Talente aus verschiedenen Ländern gezielt ansprechen und passende Kandidat·innen schneller finden.
Ab 2026 wird die Gehaltsangabe in Stellenanzeigen in der gesamten EU verpflichtend. Unternehmen, die frühzeitig handeln, haben einen Wettbewerbsvorteil. Sie zeigen, dass sie Veränderungen aktiv annehmen und als Vorreiter auftreten.
In Österreich gibt es diese Regelung bereits seit Jahren – mit positiven Effekten. Französische Arbeitgeber können von diesen Erfahrungen profitieren und ihr Recruiting auf die kommenden Anforderungen vorbereiten.
Eine rechtzeitige Umstellung auf Gehaltstransparenz erfordert jedoch organisatorische Anpassungen. Unternehmen sollten Prozesse wie die Abstimmung interner Gehaltsbänder und die Schulung von Recruiter·innen frühzeitig in Angriff nehmen. So können sie nicht nur die gesetzlichen Anforderungen erfüllen, sondern auch ihre Position im Arbeitsmarkt stärken.
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Olivier