Betriebsansiedlung und Recruiting in Lille und Nordfrankreich

 
 
 

Betriebsansiedlung und Recruiting in Lille und Nordfrankreich

Lille, die Hauptstadt der Region Hauts-de-France, bietet deutschen Firmen viele Vorteile, die von wirtschaftlichen Anreizen über Zugang zu qualifizierten Fachkräften bis hin zu einer hohen Lebensqualität reichen. Die Entscheidung, sich in Nordfrankreich niederzulassen und dort Mitarbeiter einzustellen, kann eine bedeutende strategische Maßnahme sein, die das Wachstum und den Erfolg eines Unternehmens maßgeblich beeinflusst. Ob Sie ein etabliertes Unternehmen sind, das neue Märkte erschließen möchte, oder ein Start-up, das nach einem dynamischen Umfeld sucht, Frankreichs Norden bietet Ihnen alle Voraussetzungen, um Ihre Geschäftsziele zu erreichen und nachhaltig zu wachsen.





1. Geografische Lage und Erreichbarkeit

Nähe zu Deutschland

Nordfrankreich und insbesondere Lille sind strategisch günstig gelegen und nur wenige Stunden von deutschen Städten wie Düsseldorf, Köln und Essen entfernt. Diese Nähe erleichtert nicht nur Geschäftsreisen, sondern auch die logistische Abwicklung von Waren und Dienstleistungen.

Zum Beispiel, von Düsseldorf nach Lille sind es nur etwa 300 Kilometer, was eine Fahrzeit von rund 3 Stunden mit dem Auto oder 4 Stunden mit dem Zug bedeutet.

Hervorragende Verkehrsanbindungen

Die Region verfügt über ein hervorragend ausgebautes Verkehrsnetz, das effiziente Verbindungen zu anderen wichtigen europäischen Städten ermöglicht. Der Hochgeschwindigkeitszug TGV verbindet Lille direkt mit Paris in weniger als einer Stunde und mit Brüssel in etwa 35 Minuten.

Zudem bietet der Eurostar eine direkte Verbindung nach London in nur 1 Stunde und 20 Minuten. Diese schnellen Verbindungen machen es einfach, internationale Geschäfte zu tätigen und Märkte in ganz Europa zu erreichen.

Ein konkretes Beispiel für die hervorragende Erreichbarkeit ist das Logistikzentrum von Amazon in Lauwin-Planque, einer kleinen Gemeinde nahe Lille. Diese Anlage profitiert von der zentralen Lage und den schnellen Verbindungen zu wichtigen europäischen Märkten.

Ein weiteres Beispiel ist das Geschäftsviertel Euralille, eines der größten Geschäftsviertel Frankreichs, das direkt am Bahnhof Lille-Europe gelegen ist. Es beherbergt zahlreiche Unternehmen und bietet eine optimale Anbindung an das europäische Verkehrsnetz.


2. Wirtschaftliche Vorteile

Dynamische Wirtschaft

Die Region beherbergt auch zahlreiche Industrie- und Technologiezonen. Zum Beispiel hat der Eurasanté Bio-Business Park, einer der größten Biotechnologieparks Europas, über 170 Unternehmen und mehr als 3.000 Mitarbeiter.

Ein weiteres Beispiel ist der Plaine Images, ein Cluster für kreative und digitale Industrien in Tourcoing, nahe Lille. Dieser Standort ist Heimat für mehr als 120 Unternehmen und rund 2.000 Mitarbeiter. Plaine Images bietet eine dynamische Umgebung für Start-ups und etablierte Unternehmen im Bereich der digitalen Medien und Kreativwirtschaft.

Günstige Geschäftskosten

Im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen wie Paris, London oder München sind die Geschäftskosten in Lille und Nordfrankreich relativ niedrig. Dies umfasst sowohl Miet- als auch Personalkosten, was die Region besonders attraktiv für Start-ups und expandierende Unternehmen macht.

Laut einer Studie des Beratungsunternehmens KPMG sind die Büromieten in Lille um ca. 40 % niedriger als in Paris.

Ein konkretes Beispiel für die Attraktivität der Region ist die Entscheidung von Decathlon, einem der größten Sportartikelhersteller der Welt, seine globale Zentrale in Villeneuve-d'Ascq, einer Stadt in der Metropolregion Lille, zu errichten. Die Wahl dieses Standorts spiegelt die Kosteneffizienz und die strategischen Vorteile der Region wider.

Zusätzlich bieten lokale Behörden und die französische Regierung verschiedene Förderprogramme und finanzielle Anreize für Unternehmen, die sich in der Region ansiedeln möchten. Diese Unterstützung kann in Form von Steuererleichterungen, Subventionen oder Investitionszuschüssen erfolgen. Ein Beispiel dafür ist das Nord France Invest, eine Organisation, die ausländische Investoren unterstützt und umfassende Dienstleistungen zur Verfügung stellt.





3. Talentpool und Arbeitsmarkt

Qualifizierte Fachkräfte

Frankreichs Norden verfügt über eine hohe Dichte an Universitäten und Fachhochschulen, die eine Vielzahl von hochqualifizierten Absolventen hervorbringen. Beispielsweise zählen die Université de Lille und die École Centrale de Lille zu den führenden Bildungseinrichtungen, die jährlich Tausende von Absolventen in den Bereichen Ingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaften, Informationstechnologie und vielen weiteren Fachrichtungen ausbilden.

Ein konkretes Beispiel für die hohe Qualifikation der Fachkräfte in der Region ist das Unternehmen OVHcloud, einer der führenden europäischen Anbieter von Cloud-Diensten, der seinen Hauptsitz in Roubaix hat. OVHcloud profitiert von der Nähe zu diesen Bildungseinrichtungen und rekrutiert regelmäßig hochqualifizierte Absolventen für verschiedene technische und betriebswirtschaftliche Positionen.

"Die Region Lille und Nordfrankreich verfügt über eine hohe Dichte an Universitäten und Fachhochschulen, die eine Vielzahl von hochqualifizierten Absolventen hervorbringen."

Adélaïde Sapelier
Recruiter
Eurojob-Consulting

ASapelier


Multikulturelles Umfeld

Dank der Nähe zu Belgien und den Niederlanden sowie der hohen Anzahl internationaler Studenten und Expats bietet Lille ein multikulturelles Umfeld. Diese kulturelle Vielfalt fördert nicht nur die Innovationsfähigkeit, sondern erleichtert auch die Integration internationaler Teams und den interkulturellen Austausch.

Die Region hat auch Initiativen wie das Lille World Forum for a Responsible Economy, das internationale Wirtschaftsführer und Entscheidungsträger zusammenbringt, um nachhaltige wirtschaftliche Lösungen zu diskutieren und zu fördern. Dieses Forum zeigt die Offenheit und die internationale Ausrichtung der Region.

Ein weiteres Beispiel ist die Präsenz von multinationalen Unternehmen wie Toyota, das ein großes Produktionswerk in Onnaing, in der Nähe von Valenciennes, betreibt. Dieses Werk beschäftigt Tausende von Mitarbeitern aus verschiedenen Ländern und trägt zur Schaffung eines vielfältigen und multikulturellen Arbeitsumfelds bei.


4. Unterstützung durch lokale Behörden

Förderprogramme und Anreize

Die französische Regierung sowie lokale Behörden bieten zahlreiche Förderprogramme und finanzielle Anreize für Unternehmen, die sich in der Region ansiedeln möchten. Diese Unterstützung kann in Form von Steuererleichterungen, Subventionen oder Investitionszuschüssen erfolgen.

Ein herausragendes Beispiel hierfür ist das Programm Territoires d'industrie, das gezielt industrielle Projekte in bestimmten Regionen, einschließlich Nordfrankreich, unterstützt.

Ein weiteres Beispiel ist die Lille's Agency, die Wirtschaftsförderungsagentur der Metropolregion Lille, die umfassende Unterstützung für Unternehmen bietet, die sich in der Region ansiedeln oder expandieren möchten. Dies umfasst Hilfestellungen bei der Standortsuche, der Vermittlung von Kontakten und der Beschaffung von Fördermitteln.

Unterstützung bei der Unternehmensgründung

Für Unternehmen, die eine neue Niederlassung gründen oder in die Region expandieren möchten, bieten Organisationen wie Nord France Invest umfassende Beratungs- und Unterstützungsleistungen an. Nord France Invest hilft Unternehmen dabei, geeignete Standorte zu finden, rechtliche und administrative Hürden zu überwinden und die notwendigen Genehmigungen zu erhalten.

Steuerliche Anreize und Subventionen

Unternehmen, die sich in den Zones de revitalisation rurale (ZRR) niederlassen, können von erheblichen Steuererleichterungen profitieren. Diese Zonen sind speziell ausgewiesene Gebiete, in denen wirtschaftliche Aktivitäten besonders gefördert werden.

Ein weiteres Beispiel ist das Crédit d'Impôt Recherche, ein Steueranreiz für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Unternehmen, die in Nordfrankreich F&E-Projekte durchführen, können erhebliche Steuervergünstigungen erhalten. Diese Maßnahme hat beispielsweise das Unternehmen BioPharma, ein führender Anbieter von biopharmazeutischen Produkten, dazu veranlasst, ein neues F&E-Zentrum in Lille zu errichten.

Netzwerke und Kooperationen

Die Region fördert aktiv Netzwerke und Kooperationen zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und öffentlichen Institutionen. Ein Beispiel dafür ist der Eurasanté Bio-Business Park, der Unternehmen aus der Gesundheits- und Biotechnologiebranche vernetzt und unterstützt. Diese Netzwerke bieten Zugang zu einer Vielzahl von Ressourcen und Experten, die Unternehmen bei ihrer Expansion und Innovation unterstützen.

Ein weiteres Netzwerk ist Rev3, eine Initiative zur Förderung der dritten industriellen Revolution in Hauts-de-France, die auf nachhaltige Entwicklung und digitale Transformation abzielt. Unternehmen, die sich diesem Netzwerk anschließen, erhalten Unterstützung bei der Umsetzung innovativer und nachhaltiger Projekte.





5. Lebensqualität und Attraktivität der Region

Hohe Lebensqualität

Die Stadt Lille ist bekannt für ihre beeindruckende Architektur, lebhafte Kunstszene und zahlreiche Festivals. Zum Beispiel zieht das jährliche Braderie de Lille, eines der größten Flohmärkte Europas, Millionen von Besuchern an.

Die Region bietet auch eine Vielzahl von Grünflächen und Parks, wie den Parc de la Citadelle, der als einer der größten Stadtparks Europas gilt und zahlreiche Freizeitmöglichkeiten bietet.

Attraktive Wohnmöglichkeiten

Die durchschnittlichen Mietpreise in Lille sind im Vergleich zu anderen großen europäischen Städten relativ niedrig. Laut dem Immobilienportal SeLoger beträgt der durchschnittliche Mietpreis in Lille etwa 13 Euro pro Quadratmeter, während er in Paris bei etwa 28 Euro pro Quadratmeter liegt.

Ein Beispiel für attraktive Wohnmöglichkeiten ist das neu entwickelte Viertel Euratechnologies, ein führendes Technologie- und Innovationszentrum, das moderne Arbeits- und Wohnmöglichkeiten kombiniert. Dieses Viertel bietet hochmoderne Büroflächen sowie komfortable Wohnungen und hat sich zu einem begehrten Wohnort für Fachkräfte entwickelt.

Kulturelle Vielfalt und Freizeitangebote

Die Stadt beherbergt zahlreiche Museen und kulturelle Einrichtungen wie das Palais des Beaux-Arts, eines der größten Kunstmuseen Frankreichs, und das La Piscine Museum in Roubaix, das für seine einzigartige Architektur und seine umfangreiche Kunstsammlung bekannt ist.

Die Region ist auch für ihre exzellente Gastronomie bekannt, mit zahlreichen Restaurants, die regionale Spezialitäten und gehobene Küche anbieten.

Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen

Die Region ist Heimat einiger der besten Schulen und Universitäten Frankreichs, wie der Université de Lille und der EDHEC Business School, die international anerkannt sind. Diese Institutionen bieten eine hohe Bildungsqualität und ziehen Studenten aus der ganzen Welt an.

Im Gesundheitsbereich bietet das Centre Hospitalier Universitaire de Lille, eines der größten Krankenhäuser Europas, erstklassige medizinische Versorgung und Forschungseinrichtungen. Das CHU ist bekannt für seine fortschrittliche medizinische Technologie und hochqualifizierte Fachkräfte.


6. Sprachliche und kulturelle Synergien

Sprachkenntnisse

Viele Menschen in Lille sprechen neben Französisch auch Englisch und Deutsch, was die Zusammenarbeit und Kommunikation mit deutschen Unternehmen erheblich erleichtert.

Ein Beispiel dafür ist die hohe Zahl der Studenten und Fachkräfte, die an den lokalen Universitäten und Sprachschulen mehrsprachig ausgebildet werden. Die Université de Lille bietet zahlreiche Sprachkurse und internationale Programme an, die es den Studierenden ermöglichen, mehrere Sprachen fließend zu beherrschen.

Ein weiteres Beispiel ist die AHK Frankreich, die regelmäßig Sprachkurse und interkulturelle Trainings anbietet, um die sprachlichen Barrieren zwischen deutschen und französischen Geschäftspartnern zu reduzieren.

Kulturelle Gemeinsamkeiten

Es gibt zahlreiche kulturelle Gemeinsamkeiten zwischen Frankreich und Deutschland, die die Zusammenarbeit und Integration erleichtern. Beide Länder teilen eine ähnliche Arbeitskultur, was die Geschäftstätigkeit in der Region vereinfacht. Die Region Nordfrankreich hat eine lange Geschichte des kulturellen Austauschs mit Deutschland, was sich in zahlreichen binationalen Projekten und Partnerschaften widerspiegelt.

Ein konkretes Beispiel für solche kulturellen Synergien ist das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW), das regelmäßig Austauschprogramme organisiert, um die kulturellen und sprachlichen Barrieren zwischen den beiden Ländern zu verringern. Diese Programme fördern das gegenseitige Verständnis und die Zusammenarbeit zwischen jungen Menschen aus beiden Ländern.

Deutsch-französische Kooperationen

Viele deutsch-französische Partnerschaften tragen zur Stärkung der wirtschaftlichen und kulturellen Bindungen zwischen den beiden Ländern bei. Ein Beispiel ist das Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI Webseite), das gemeinsam mit französischen Partnern wie der Institut national de recherche en informatique et en automatique (INRIA) an zahlreichen Forschungsprojekten arbeitet.

Diese Zusammenarbeit fördert den Austausch von Wissen und Innovationen in wichtigen Zukunftsfeldern.

Interkulturelle Trainings

Um die Zusammenarbeit weiter zu erleichtern, bieten viele Organisationen in Lille interkulturelle Trainings an. Ein Beispiel ist die CCI Hauts-de-France, die speziell darauf abzielt, Unternehmen bei der Integration internationaler Teams zu unterstützen. Diese Trainings helfen dabei, kulturelle Unterschiede zu verstehen und effektiv zu überwinden.

 

Jérôme

Jérôme Lecot

 
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