Gute Gründe, einen Hochschulabsolventen in Frankreich einzustellen

 
 
 


In Zeiten des Fachkräftemangels stehen Unternehmen vor der Herausforderung, die richtigen Talente zu finden. Viele Arbeitgeber zögern jedoch, junge Absolventen einzustellen, da sie deren „Unerfahrenheit“ fürchten. Doch genau diese neuen Talente bieten eine einzigartige Chance: Junge Absolventen bringen frische Perspektiven, aktuelle Fachkenntnisse und einen großen Anpassungswillen mit. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, warum es für Unternehmen in Frankreich gerade jetzt von Vorteil ist, auf junge Absolventen zu setzen und welche Möglichkeiten sich daraus ergeben, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.





1. Hohe Beschäftigungsquote junger Absolventen

Laut dem Barometer der APEC (2023) sind 82 % der Hochschulabsolventen in Frankreich ein Jahr nach ihrem Abschluss bereits in einem Unternehmen tätig. Dies zeigt, dass der Arbeitsmarkt für Berufseinsteiger trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten durchaus aufnahmebereit ist. Junge Talente werden oft wegen ihrer angeblichen „Unerfahrenheit“ unterschätzt. Dabei bringen viele Absolventen praktische Erfahrungen aus Praktika oder Dualstudiengängen mit, die sie optimal auf den Berufseinstieg vorbereiten.


" Es wäre also ein Fehler, nur erfahrene Fachkräfte zu suchen und dabei die frischen, dynamischen Absolventen außer Acht zu lassen."


Adélaïde Sapelier
Recruteuse
Eurojob-Consulting

ASapelier



Unternehmen können von der Innovationsfreude und Flexibilität dieser jungen Menschen profitieren. Wenn man den Aufgabenbereich des neuen Mitarbeiters anpasst und eine gezielte Einarbeitung sicherstellt, gelingt der Berufseinstieg meist reibungslos.

2. Alternative zur Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau

Viele Unternehmen, darunter Airbnb und Capgemini, setzen erfolgreich auf Hochschulabsolventen, um ihre Teams zu verstärken. Bei Airbnb sind 37 % der Neueinstellungen junge Absolventen, die oft Praktika oder duale Studiengänge in ihrem Fachbereich absolviert haben. Diese jungen Talente bieten nicht nur aktuelles Wissen, sondern auch frische Perspektiven, die oft zu innovativen Lösungsansätzen führen.

Capgemini hat in den letzten Jahren verstärkt in junge Talente investiert, um den Mangel an erfahrenen IT-Spezialisten zu kompensieren. Laut einer Studie von PwC sind 70 % der Unternehmen bereit, Hochschulabsolventen einzustellen, um auf die digitale Transformation vorbereitet zu sein. Diese Strategie zahlt sich aus: Unternehmen, die bewusst auf junge Absolventen setzen, verzeichnen einen höheren Innovationsgrad und sind besser in der Lage, auf Marktveränderungen zu reagieren.

Ein Beispiel aus der Industrie ist der deutsche Automobilhersteller BMW, der jährlich hunderte von Absolventen in duale Ausbildungsprogramme aufnimmt. Durch dieses Programm werden junge Talente nicht nur in technische Fähigkeiten, sondern auch in unternehmensspezifische Prozesse eingearbeitet. So kann BMW sicherstellen, dass neue Mitarbeiter schnell produktiv werden und gleichzeitig die Kosten für die Rekrutierung von erfahrenen Fachkräften gesenkt werden.

Diese Beispiele zeigen, dass die gezielte Einstellung von Hochschulabsolventen eine lohnenswerte Strategie ist, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und eine flexible, lernfähige Belegschaft aufzubauen. Daten der französischen Arbeitsagentur Pôle Emploi zeigen, dass 75 % der Unternehmen, die junge Absolventen einstellen, eine positive Veränderung in der Dynamik und Innovationskraft des Teams beobachten. Die Einstellung von Hochschulabsolventen kann also nicht nur kurzfristig Engpässe abfedern, sondern auch langfristig zum Wachstum des Unternehmens beitragen.


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3. Effektive Kommunikation mit der Generation Z

Die Generation Z hat neue Erwartungen an Arbeitgeber, insbesondere an die Art und Weise, wie sie angesprochen werden möchten. Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) ist dies eine Gelegenheit, sich mit kreativen Ansätzen von großen Konzernen abzuheben. Zum Beispiel hat das französische Start-up ManoMano, ein Online-Marktplatz für Heimwerkerbedarf, erfolgreich die Ansprache junger Talente über soziale Netzwerke wie Instagram und LinkedIn optimiert. Mit gezielten und authentischen Inhalten spricht das Unternehmen die Generation Z direkt an und hebt sich damit von herkömmlichen Rekrutierungsmethoden ab.

Eine Umfrage von Jobteaser ergab, dass 64 % der jungen Absolventen Unternehmen bevorzugen, die transparent und authentisch kommunizieren. Das KMU Meero, ein Anbieter von Foto- und Videodiensten, hat dies erfolgreich umgesetzt. Sie fördern eine offene Unternehmenskultur und geben Einblicke in den Arbeitsalltag auf Social Media. So können sie junge Talente gewinnen, die Wert auf ein kollaboratives und innovatives Arbeitsumfeld legen.

Zudem wird die Bedeutung der „Candidate Experience“ immer größer. Ein Beispiel hierfür ist das IT-Unternehmen Lunii, das interaktive Geschichtenerzähler für Kinder entwickelt. Lunii hat es sich zur Aufgabe gemacht, den gesamten Bewerbungsprozess kandidatenerlebnisorientiert zu gestalten, von der ersten Kontaktaufnahme bis zum Vorstellungsgespräch. Das Unternehmen bietet virtuelle Rundgänge und ermöglicht es Bewerbern, bereits vorab das Team kennenzulernen. Laut einer Studie von Glassdoor sind 88 % der Kandidaten eher bereit, sich auf eine Stelle zu bewerben, wenn sie eine positive Erfahrung im Bewerbungsprozess gemacht haben.

Für KMUs ist es daher besonders wichtig, sich in der Kommunikation mit der Generation Z als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Die Zahlen belegen, dass eine auf die Werte der Generation Z ausgerichtete Kommunikation nicht nur die Bewerberzahl erhöht, sondern auch die Bindung neuer Mitarbeiter stärkt. Durch den Einsatz von Social Media und einem erlebnisorientierten Bewerbungsprozess können kleinere Unternehmen junge Talente gewinnen, die sich langfristig an das Unternehmen binden möchten.





4. Eine Win-Win-Situation für alle

Die Integration eines jungen Absolventen bedeutet zwar meist eine Einarbeitungsphase, bietet jedoch auch zahlreiche Vorteile. Junge Talente bringen frische Perspektiven und innovative Ideen mit und sind oft eine wertvolle Quelle für Feedback und Verbesserungsvorschläge. Unternehmen können auch von staatlicher Unterstützung profitieren: Im Rahmen des Plans „Jeunes“ können französische Unternehmen Zuschüsse von bis zu 6.000 Euro pro eingestelltem jungen Absolventen erhalten, wenn dieser bis zum 31. Dezember 2023 eingestellt wird. Diese finanzielle Hilfe gilt für Auszubildende und junge Fachkräfte gleichermaßen und stellt einen zusätzlichen Anreiz dar, in junge Talente zu investieren. Letztendlich ist die Beschäftigung von Hochschulabsolventen eine Win-Win-Situation: Die neuen Mitarbeiter gewinnen erste Berufserfahrung und das Unternehmen profitiert von neuen Impulsen und Ideen.

Durch die Beschäftigung von jungen Absolventen können Unternehmen neue Perspektiven gewinnen und langfristige Bindungen aufbauen. Das Investieren in die nächste Generation lohnt sich – sowohl für die Nachwuchskräfte als auch für das Unternehmen selbst.

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Olivier

Olivier Geslin

 
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